in der arbeit „thinking about myself“ von falk von traubenberg beschäftigt sich der künstler mit dem thema selbstreflektion. die arbeit steht damit ganz im kontext des arbeitsfeldes des künstlers, der sich in seinen werken mit dem individuum und seiner wahrnehmung sowie den bildern vor dem geistigen auge, den sogenannten inneren bildern, auseinandersetzt. es sind gedachte bilder, die nicht gezeigt, sondern nur erklärt werden können. die aber jedem im geiste herumschwirren.
der titel der arbeit ist programm: der betrachter soll über sich selbst nachdenken. doch über sich nachdenken ist schwer. sich selbst reflektieren ist eine kunst, die einem hilft, das leben zu bewältigen. häufig sieht man sich in einem anderen licht, als es die umwelt tut. die einen überschätzen sich, die anderen stellen ihr licht unter den scheffel. beides ist für das eigene ego und leben nicht zuträglich. es gibt aber auch menschen, die keine vorstellung von sich selbst haben. bei ihnen herrscht einfach leere wie bei den einmachgläsern in der arbeit „thinking about myself“.
vier verzinkte quadratische gitterroste von 80 x 80 cm im quadrat sind auf dem boden des ausstellungsraumes angeordnet. auf jedem gitterrost befinden sich fünf aus jeweils sechs leeren einmachgläsern mit deckel angeordnete reihen. eine neonröhre ersetzt eine sechste Reihe, die in der fünften reihe platziert ist. die neonröhren sind jeweils im rechten winkel zu jenen des nächsten gitterrostes angeordnet. die arbeit ist in mathematischer präzision gestaltet.
„thinking about myself“ fordert den betrachter auf über sich selbst nachzudenken und damit die leeren einmachgläser mit gedanken zu füllen, ihnen inhalt zu geben. ein besonders interaktives kunstwerk.
oliver fok, 2013
ausstellungsansicht
emslandmuseum schloss clemenswerth
sommer 2013