portraits :: emslandmuseum schloss clemenswerth

falk von traubenberg
portraits.

eröffnung: samstag 08. juni 2013, 17 uhr
opening: saturday, 8th of june 2013, 5pm
ausstellungsdauer / exhibition time: 09.06. – 11.08.2013

ForumFormClemenswerth

emslandmuseum schloss clemenswerth
49751 sögel, germany

öffnungszeiten:
di – so 10 – 18 Uhr

www.clemenswerth.de
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falk von traubenberg – portraits

Die Arbeiten Falk von Traubenbergs zeigen eine Breite künstlerischen Schaffens, der – trotz Umsetzung in verschiedenen Weisen – stets ein verbindendes Element zu Grunde liegt: Er setzt sich in allen seinen Arbeiten mit dem Individuum auseinander, regt den Betrachter an zur Reflektion über das Sichtbare und das Verborgene, über Oberflächen und Substanz, über das Bleibende und das Vergängliche. Eine Grundfrage die ihn antreibt ist die Frage nach der Wahrnehmung der eigenen, inneren Bilder und damit die Frage nach der Wahrnehmung der Wahrheit. Durch seine Arbeiten schafft der Künstler Raum für die Sichtbarwerdung der inneren Bilder. Er bietet diesen Bildern eines jeden Betrachters eine Plattform zur Entfaltung und freilich höchst individuellen Auseinandersetzung mit ihnen. Voraussetzung dafür ist die Bereitschaft des Betrachters, die Plattform zu erkennen, seinen eigenen Bildern den durch die Kunstwerke eröffneten Freiraum zu gewähren und sich selbst die Auseinandersetzung mit ihnen, den mit ihnen verbundenen Erinnerungen, Hoffnungen, Zielen und Träumen zu gestatten.

Grundelement und Ausgangspunkt seiner Arbeiten sind – mit einer Ausnahme – Bilder unterschiedlicher Art, Kleinbild- und Mittelformatdias, digitale Einzelbilder und Filme. Je nach Konzeption und Zielrichtung der Arbeiten sind diese Bilder von Falk von Traubenberg selbst gemacht worden oder dem Künstler zum Zwecke der Weiterverarbeitung überlassen worden.

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In einer Vielzahl seiner Arbeiten bietet Falk von Traubenberg der Erinnerung und der gefassten Fantasie eine Projektionsfläche. Er erreicht dies durch die Verwendung von Bildern in Form von Kleinbilddias, deren Informationsgehalt dem Betrachter systematisch nicht zugänglich gemacht wird. In der Regel konserviert der Künstler die physischen Bilder in Einmachgläsern – Sinnbild für die behutsame Verwahrung etwas Wertigem für späteren Gebrauch. Durch die Form der Darbietung ist der Betrachter gezwungen, vielleicht unter zu Hilfe nahme des Titels der Arbeit, eigene Vorstellungen zu den Bildern zu entwickeln, die wiederum zwangsläufig Fragen aufwerfen. Gleichzeitig wahrt Falk von Traubenberg auf diese Weise unter allen Umständen die Würde des Portraitierten bzw. des Fotografen, der die physischen Bilder entstehen ließ.

In anderen Arbeiten verknüpft Falk von Traubenberg reale Orte mit sich und seinem Leben. Er lädt mehrfach auf unterschiedliche Weise ein, die Perspektive zu wechseln. Durch schonungslose Verwendung seiner analogen Selbstportraits lotet er neue digitale Bildräume aus, die die Rätsel der Entstehung kreativer Prozesse digitaler Maschinen offenbaren. Die spielerische Verbindung seiner Person mit bekannten und unbekannten Orten, alltäglichen Tätigkeiten und Sternstunden der Existenz fordern den Betrachter heraus, sich über Alles Gedanken zu machen oder still zu geniessen.

Sabine Willerich

 

falk von traubenberg – portraits

The spectrum of Falk von Traubenbergs work – despite its diverse manifestations – is based on one common denominator: In all of his works, he deals with the individual, animates the viewer to reflect on the visible and the hidden, on surfaces and substance, on the constant and the ephemeral. A basic catalyst of his work is the question about the perception of one’s own internal images, and thereby, the question about the perception of truth. In his works, the artist creates screens for the internal images of each viewer to become visible, platforms for them to unfold on. Prerequisites for this personal and highly individual face-off to work out is the willingness of the viewer to open up, allowing these screens to conjure up unique internal images – along with connected memories, hopes, goals and dreams – and to let them come alive internally.

Fundament and staring points of his works are – with one exception – images of various types, small and medium format slides, single digital images and films. Depending on the concept and the objective of the works, these photographs have either been taken by Falk von Traubenberg himself, or they have been left to him specifically for further processing.

In one part of his work, Falk von Traubenberg creates projection planes for memory and imagination. He accomplishes this by systematically not allowing the content of the slides to be viewed. The artist often conserves the slides in culinary conservation jars – symbols for the careful safe-keeping of something valuable for later use. Because the slides are tightly stacked inside the jars, the viewer is prompted to develop own images of what might be on them, leading to ever more questions and imagined images. Simultaneously, Falk von Traubenberg preserves under all conditions the dignity of the portrayed, or, as in cube I, that of the photographer who created the slides.

In another part of his work, Falk von Traubenberg connects existing places with himself and his life. He invites to changes of perspectives in various ways. His unsparing self-portraits fathom new digital image spaces, which reveal the riddles of the origins of creative processes inherent in digital machines. The playful connection of his person with known and unknown places, quotidian activities and magic moments challenge the viewer to either dive into thoughts or to just enjoy.

Sabine Willerich
translation: Kristina von Bülow