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THEATER (T) RÄUME

Der in Hamburg lebende Künstler Falk von Traubenberg, dessen „Deutschland“-Installation schwarz-rot-gold im unteren Foyer seit einigen Jahren ausgestellt ist, begleitet seit sieben Spielzeiten unsere Theaterarbeit in allen Sparten als Fotograf. Insofern ist er auch unserem Publikum vertraut, sind doch die überwiegenden Aufführungsbilder insbesondere der Produktionen aus dem Großen Haus Fotos von Falk von Traubenberg.

Mit regem Interesse verfolgt er aus seiner mittlerweile guten Kenntnis der Würzburger Theatersituation auch die Debatte um die anstehende Theatersanierung und die mögliche (Ausweich-) Spielstätte Frankenhalle.

Wiewohl das Gebäude unlängst am „Tag des offenen Denkmals“ einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, ist es doch den meisten nur vom Hörensagen oder aus der Erinnerung ein Begriff.

Falk von Traubenberg hat sich von der Magie dieses Ortes, der Poesie des Materials Holz und der Phantasie eines imaginären Theaterraums inspirieren lassen. Ein Raum, durch die Zeit verlassen, wartet auf eine neue Bestimmung, da er durch gesellschaftlichen Wandel seiner ursprünglichen Bestimmung verlustig geworden ist. Die Kunst besetzt in der Gesellschaft die Leerstellen, die Orte, aus denen die Gesellschaft selbst sich aus ökonomischen und anderen Gründen zurückgezogen hat. Das zukünftige Theater gibt dem Raum seine neue Identität, die dieser wiederum der Gesellschaft bietet.

Die großformatigen Schwarzweiß-Bilder dokumentieren weniger als sie assoziieren. Den Bedeutungszusammenhang eröffnen darüber hinaus die den Bildern auf Kommentarebene zugeordneten Zitate über Sinn und Bestimmung des Theaters.

 
Hermann Schneider
Intendant Mainfranken Theater Würzburg, September 2012

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